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Peru

Drei Mal so groß wie Deutschland

Peru ist das drittgrößte Land in Südamerika, es hat mehr als die 3-fache Fläche Deutschlands und ca. 30 Millionen Einwohner.
In Peru gibt es drei unterschiedliche Klimaregionen: die ca. 2300 km lange Küstenregion, in der die meisten Menschen leben, das über 6000 Meter hohe Hochgebirge der Anden und die Urwaldregion am Amazonas. So ergibt sich eine ungeheuere landschaftliche Vielfalt, die Peru zu einem touristisch hoch interessanten Land macht.

Die wirtschaftliche Situation in Peru ist jedoch alles andere als gut: Obwohl Peru ein deutliches Wirtschaftswachstum aufweisen kann, gilt es immer noch als Entwicklungsland. Die zunehmende Privatisierung der Wirtschaft führt dazu, dass nordamerikanische und europäische Konzerne den Markt teilweise monopolartig beherrschen. Damit kommen erwirtschaftete Erträge nicht den Menschen im Lande zu Gute, sondern werden aus dem Ausland abgeschöpft.

Die Arbeitslosigkeit ist eher der Normalfall. Wahrscheinlich müssen mehr als die Hälfte der Peruaner als arm bezeichnet werden, d.h., den Menschen fehlt das notwendige Einkommen, um ein Mindestmaß an Gesundheit, Ernährung, Wohnung, Kleidung und Bildung o.ä. zu gewährleisten. Das bei uns greifende soziale Netz und die sozialen Sicherungssysteme gibt es in dieser Art in Peru nicht.

Die große Armut und die geringen Einkommensmöglichkeiten verhindern, dass ein Großteil der Kinder und Jugendlichen regelmäßig die Schule besuchen kann. Der Schulbesuch kostet nicht viel Geld – aber selbst dieses fehlt sehr oft. In vielen Familien – oft ist die „Familie“ auch eine alleinerziehende Mutter mit ihren Kindern - müssen auch die Kinder regelmäßig zum Lebensunterhalt beitragen und können auch aus diesem Grund die Schule nicht besuchen.

Cajamarca

Die für Peru beschriebenen Verhältnisse finden sich auch in Cajamarca wieder. Cajamarca, eine Stadt mit ungefähr 150000 Einwohnern liegt ca. 850 km nördlich von der Hauptstadt Lima in einem weiten Andental in 2750 m Höhe.
Eines der großen Probleme Cajamarcas ist der Bergbau. Zwar bringt die profitabelste Goldmine der Welt, Yanacocha, Arbeitsplätze in die Region; doch dadurch steigen auch die Preise für alle Lebensmittel. Gleichzeitig führen die in der Goldgewinnung eingesetzten Chemikalien zunehmend zur Kontamination von Böden und Gewässern mit lange anhaltenden Schäden für Natur und Umwelt. So treten in der Region Cajamarca vermehrt Leukämiefälle auf.
Die politische Situation im Jahr 2012 ist geprägt von einer Serie von Demonstrationen der Bevölkerung gegen die Minengesellschaft. Diese plant, den Abbau von Gold deutlich zu intensivieren und damit die Wassersituation in der Gegend von Cajamarca nochmals zu verschlechtern. Eines unserer Mitglieder war genau zu diesem Zeitpunkt zu Besuch in Cajamarca und berichtete über die unglaublichen Methoden der Regierung, die aus finanziellen Erwägungen nicht auf der Seite der Bevölkerung steht, sondern die Demonstrierenden mit Gewalt auseinander treibt. Fernsehberichten der ARD zufolge soll es sogar einen Vertrag zwischen der Regierung und der Minengesellschaft geben, der die gegenseitige Unterstützung regelt (nähere Einzelheiten unter http://www.ardmediathek.de/das-erste/weltspiegel/peru-gold-macht-nicht-satt?documentId=11936950).